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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 96

1883 - Berlin : Hofmann
96 und eines Abtes Frbitte enbete der Papst die Demtigung des Kaisers Heinrich erhielt nach einem Fufall vor dem Papste Lossprechuna vom Barme. Doch sollte er sich der Regierungshanblungen enthalten, bis ein Jtetchstag seine Absetzung zurckgenommen habe. 5. Heinrichs Kmpfe mit den Gegenknigen. Voll Ingrimm zog Hetnrtch heimwrts. Die Lombarben boten ihm ihren Beiftanb qe-5^" den verhaten Papst an und auch in den rheinischen tbten und tn ubbeutschlanb fanb er viel Anhang. Seine Gegner aber hatten fernen Schwager Rubolf von Schwaben gewhlt, und der Papst er= kannte biefen durch Zusenbung einer Krone als Kaiser an. Nachbem das Waffengluck lange geschwankt, wrbe Nubolf bei Hohenmlsen unweit Weienfels durch einen Lanzenstich tblich veraunbet und seine rechte anb abgehauen (1080). terbenb sagte er: Das ist die Hand, mit her tch vemnch breite schwur!" Schwaben als Lehen und seine Tochter Agnes als Gattin gab der Kaiser (1079) dem trenesten seiner Anhnger, Friedrich von Staufen, dem Sohne Friebrichs von Bren welcher der Ahnherrn der Hohenstaufen ist. Zwei anbere Gegen-komge kamen nie zu Ansehen. Den Papst zchtigte Heimich durch lin-nhme Roms, Belagerung der Engelsburg und Einsetzung eines anbereu Papstes. Gregor starb in der Verbannung. 6. Heinrichs Ende. Heinrichs Macht hatte sich trotz vieler Nieber-lagen mehr und mehr befestigt, besonbers weil ihn das Unglck weise milb und gerecht gemacht hatte. Doch mit den Ppsten konnte er nicht zum Fneben kommen; sie erneuerten den Bannfluch und reizten feine eigenen Shne gegen ihren Vater auf. Bei Kreuznach nahm ihn sein Sohn Heinrich treulos gefangen und zwang ihn zur Abbankung. Der alte Kai er floh mit gebrochenem Herzen zu feinemfreunbe, bembifchof vonlitttich. Hier enbete der Tod 1106 das unruhige Leben; aber auch im Tode fanb er keine Ruhe: 5 Jahre blieb feine Leiche unbegraben auf emer Maasinfel und dann in einer ungeweihten Nebenkapelle des Doms zu Speier stehen. Ein Mnch aus Jerusalem hielt Wache bei der Leiche und betete fr die obgefchiebene Seele. Enblich wrbe der Bann gelst und die Leiche feierlich im Dome zu Speier bestattet (Uli), tili rv. r?e.in ^.artcr Sohn Heinrich V. (11061125) fetzte den In-neit ^.en Ppsten fort. Er verfuhr schonungslos mit den Statthaltern Ghnsti und zwang sie enblich zu einein Vergleich (Wormser Kontorbat). Danach setzte der Kaiser die von der Kirche gewhlten Bischfe m A^^^uerst durch Berhrung mit Zepter und Schwert in ihre weltliche Macht ein, und dann bertrug ihnen der Papst durch Verlei-Z,ung vn Ring und Stab das geistliche Amt. In Italien ging der Papst nt letzterem voran. Mit dem ungeliebten, kinderlosen Heinrich V, trfotch die Lime der frnkischen ober saltschen Kaiser (1125). : Was d Gtt-ssri-d-? - A.ich sind di- Wm,.In o H-I-tcn Unglck? Woher die Wirkung des Bannfluches ? - Uhlands H'aactt. richs Des Vierten

2. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 102

1883 - Berlin : Hofmann
102 Stdtebund gegen Friedrich zustande gekommen. Die Podestas waren vertrieben, Mailand wieder aufgebaut und dem Papste zu Ehren die Festung Alessandria erbaut worden. Da unternahm Friedrich den 5. Zug. Bei demselben versagte pltzlich Heinrich der Lwe den Ge-horsam. Dieser mchtige Fürst hatte von Bayern bis nach Dnemark seine Macht ausgedehnt. Die Stadt Lbeck verdankt ihm ihre Blte. Da er sehr willkrlich schaltete und waltete, mute ihm der Kaiser auf die Klage der Fürsten Landfrieden gebieten. Dazu wurden ihm die Gter seines Vetters Wels durch den Kaiser entzogen. Da loderte der alte Welfengroll wieder auf und drstete nach Rache. Er verweigerte dem Kaiser jegliche Hilse, während die vereinten Stdter drohend heran-zogen. Friedrich bat und beschwor ihn am Comersee (oder zu Parten-kirchen, sdlich von Mnchen), seine Ehre und des Reiches Heil zu be-denken; ja er soll vor ihm auf die Kniee gefallen sein. Der Lwe aber blieb ungerhrt. Ich frchte den Bann und spre die Gebrechen des Alters!" redete er sich trglich heraus. Die Kaiserin Beatrix soll ihren Gemahl aufgehoben und gesprochen haben: Stehet aus, lieber Herr; ihr werdet einst dieses Tages und dieses Hochmuts gedenken, und Gott wird euch helfen!" Das geschwchte Heer des Kaisers wurde nun nach der tapfersten Gegenwehr von den Stdtern bei Legnano besiegt (1176). Die Schar des Todes, 900 edle mailndische Jnglinge, die eidlich den Schutz des Fahnenwagens mit dem Stadtbanner (Carrocium) gelobt hatten, verwandelten durch ihre Todesverachtung den anfnglichen Sieg der Kaiserlichen in eine vllige Niederlage. Der Kaiser strzte mit seinem Rosse und verschwand im Getmmel. Die Kaiserin hatte schon Trauerkleider angelegt, als er am 4. Tage, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen erschien. In Venedig schlo nun der Kaiser (1177) mit dem Papste Alexan-der Iii. einen 6jhrigen Waffenstillstand, der zum Frieden von Kostnitz (1183) fhrte. Friedrich erwies den: Papste die herkmmlichen Ehren-bezeigungen, indem er ihm den Steigbgel hielt und seine Fe kte. Den Stdtern wurden ihre Freiheiten besttigt, nachdem sie die Ober-hoheit des Kaisers anerkannt hatten. 4. Strafgericht der Heinrich den Lwen. Durch den Spruch der Reichsfrsten wurde der verrterische Lwe nach 4maliger vergeblicher Ladung in die Acht gethan und seiner Lnder verlustig erklrt. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen noch heute dort herrschen. Die brigen Lnder wurden verteilt. Doch Heinrich wehrte sich grimmig bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich 1181 seinen: schwer gekrnkten Oberherrn zu Fen, und Friedrich hob ihn weinend auf. Aber die Gerechtigkeit mute ihren Laus haben. Er wurde auf 3 Jahre verbannt und ihm nur sein Erbland Braunschweig und Lneburg gelassen. In Braunschweig und England regieren noch heute seine Nachkommen.

3. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 104

1883 - Berlin : Hofmann
104 Friedrich I. zum grten Hohenstaufen? Deute die Kyffhusersage! Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. Hie Welf" von Strachwih. Heinrich der Lwe" von Moseu. Uhlauds Schwbische Kunde!" Rckerts Kaiser Barbarossa!" Friedrich Rotbart" von Geibel. Lessings Nathan der Weise!" 43. Der Hohenstause Friedrich Ii. (12151250). 1. Sein Vater Heinrich Vi. (11901197) war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, beredter und tapferer Mann, aber harten Herzens. Durch seine Gattin Konstantia wurde er der Besitzer Unteritaliens, aber nur durch grausame Hinrichtungen setzte er sich in den Besitz dieses Erbes. Am 2. Weihnachtstage 1194, dem Geburtstage seines Sohnes Friedrich, hallte Palermo wieder von den Klagen und Todesseufzern sicilischer Groen, die er blenden, spieen, hngen, vergraben und verbrennen lie. Den englischen König Richard Lwen herz, der aus seiner Heimfahrt aus Palstina im Adriatischen Meere Schiffbruch gelitten und auf ferner Wanderung durch sterreich von seinem Feinde, dem Herzog Leopold, ergriffen und in Dttrrenstein an der Donau eingekerkert worden war, lie er sich ausliefern und auf der Burg Trifels in der Pfalz verwahren, bis dessen Vol^ ein ungeheures Lsegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Jahre an den Folgen eines kalten Trunkes mit Reue der feine Snden (1197). 2. Philipp von Schwaben und Otto Iv. von Braunschweig. Die kaiserlich Gesinnten whlten Heinrichs Bruder Philipp, die-Ppst-lichen den Sohn Heinrichs des Lwen, Otto Iv. Das Schwert mute entscheiden. Lange schwankte das Waffenglck hin und her; endlich neigte es sich auf die Seite des Staufen; sogar der Papst wollte ihn anerkennen. Da wurde Philipp aus Rache von dem wilden Pfalzgrafen 011ovon W i 11 e l s b a ch auf der Altenburg bei Bamberg (beim Schachspiel mit dem Bischof) ermordet (1208). Des Kaifers zarte Gattin Irene, eine griechische Kaisertochter, wurde vom Entsetzen gettet, der Mrder aber in die Acht gethan und bei Regensburg erschlagen. Otto Iv. ward nun allgemein anerkannt. Da er aber dem Papste Junocenz Iii. gegenber selbstndig austrat, that ihn dieser in den Battn und stellte seinen Mndel Friedrich Ii., Heinrichs Vi. Sohn, als Gegenkaiser auf (1212). Mit Jubel wurde Friedrich in Deutschland empfangen und in Aachen gekrnt (1215). Nach einer schmachvollen Niederlage in Frankreich verlor Otto alles Ansehen und starb verachtet auf der Harzburg. 3. Friedrich Ii. und Jnnoeenz Iii Unter Innocenz Iii. hatte das Papsttum den hchsten Gipfel der Macht erreicht. Alle Fürsten Europas beugteil sich dem Willen dieses gewaltigen Geistes und reinen Charakters. Den König Johann von England zwang er durch den Bann, sein Land vom ppstlichen Stuhle zu Lehen zu nehmen. berall gab sein Machtspruch uls der des obersten Richters den Ausschlag. Er machte die Inquisition, ein geistliches Gericht, das die Ketzer auf-sprte, durch Folterqualen zum Gestndnis brachte und durch Feuer und

4. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 105

1883 - Berlin : Hofmann
1e5 Schwert vertilgte, zur bleibenden Einrichtung. Die Waldenser und Albigenser im sdlichen Frankreich lie er nach miglckten Be-kehrungsversnchen in grausiger Weise ausrotte. Bei Innocenz' Leb-Seiten wagte der jugendliche Kaiser Friedrich keinen Widerspruch gegen die ppstliche Allgewalt. Auch unter dem folgenden milden Papste Honorins Iii. blieb das Verhltnis ein sehr freundliches. Friedrich war ein Mann von kniglicher Schnheit, hoher Begabung und Bildung und unerschtterlicher Willensstrke. Sein Erbland Unteritalien brachte er zu hoher Blte, und sein Hos in Palermo war der Mittelpunkt ueren Glanzes und geistigen Strebeus. 4. Friedrich im Kampfe mit den Ppsten. Unter dem leiden-schaftlichen Greife Gregor Ix. entbrannten die Kmpfe zwischen Kaiser-und Papsttum heftiger als je. Er that den Kaiser wegen der Verschiebung eines Kreuzzuges in den Bann, aber Friedrich gewann trotzdem auf sei-neu: Kreuzzuge von dem gleichfalls hochgebildeten Sultan K a m e l ohne Schwertstreich die heiligen rter Jerusalem, Bethlehem und Nazareth und setzte sich als König von Jerusalem die Krone auf (1229). Nach seiner Heimkehr vertrieb er mit leichter Mhe die ppstlichen Schlssel-soldateu" aus seinem Gebiete und ntigte den Papst zum Frieden. In Deutschland schlug er einen Aufstandsversuch seines Sohnes Heinrich nieder, hielt einen glnzenden Reichstag in Mainz und beriet ein Gesetz der den Landfrieden. Die lombardischen Städte hatten inzwischen nach voller Unabhngigkeit gestrebt, aber bei Cortennova (1237) brachte ihnen der Kaiser eine vollstndige Niederlage bei. Als er seinem schnen Sohne Enzio das Knigreich Sardinien verlieh, da stellte sich der Papst auf die Seite der Stdter und verfluchte Friedrich als einen zweiten Herodes, heimlichen Mohammedaner und Erzketzer und gab ihm ote scheulichsten Verbrechen schuld. Ganz Italien hallte nun wieder vorn Kampfgetmmel der Parteien. In Norditalien wtete der schlaue aber grausame Markgraf E z z e l i n o gegen die Stdter. Es war ihm aber weniger um des Kaisers als mn den eigenen Vorteil zu thuu. Der Papst berief eine groe Kirchenversammlung nach Rom, aber der wachsame nzio nahm an 100 der heransegelnden Bischfe gefangen. Der ^rger darber ttete den fast 100 jhrigen Greis. Sein Nachfolger Innocenz Iv. war ein noch heftigerer Gegner des Kaisers. Bei seiner ^Vahl rief Friedrich schmerzlich ans: Ich habe einen Freund unter den Kardinlen verloren und finde ihn als Feind auf dem Stuhle Petri wieder, denn kein Papst kann ein Ghibelline sein!" Von Lyon aus erneuerte der Papst die Anschuldigungen und den ^annflnch gegen Friedrich und erklrte ihn seiner Wrden verlustig 1245). Bei der Verkndigung des Spruches warfen die Bischfe die bren-uenden Kerzen, die sie in den Hnden gehalten hatten, zur Erde, da He erloschen. Der kaiserliche Gesandte aber schlug au seine Brust und ': Das ist der Tag des Unheils, des Zornes und des Verderbens!"

5. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 106

1883 - Berlin : Hofmann
106 Als er seinem Herrn Kunde davon gab, da ergrimmte Friedrich heftig, lie seine sieben Kronen bringen und rief: Noch sind sie mein, und ohne blutigen Kamps soll sie mir kein Papst und kein Konzil entreien!" In furchtbarer Weise tobte nun der Kampf der Welsen und Ghibelliueu in Deutschland und Italien. Tief schmerzte den Kaiser das Unglck seines Lieblings Enzio. Derselbe wurde an der Fossalta geschlagen und von den Bolognesen in lebenslngliche Haft genommen (1249). Beinahe wre er einmal in einem groen Weinfasse aus der Gefangenschaft befreit worden, aber eine Locke seines schnen Haares, die aus dem Spundloche hing, verriet ihn. Seine Haft wurde uach diesem Fluchtversuche noch mehr verschrft. Ein anderer Schlag war der Verrat seines Freundes, des klugen und gewandten Kanzlers Peter von Vinea. Der Unglck-. liche Mann zerstie sich, von Gewissensqual gefoltert, im Gefngnis das Haupt. In Schlesien fielen die Mongolen unter Batu Chan ein, nachdem sie unter dessen Grovater Dschingis Chan ganz Vorderasien und Rußland erobert hatte. Sie verbreiteten berall Verderben tmd Entsetzen. Bei Liegnitz auf der Wahlstatt opferte sich Herzog Heinrich der Fromme mit seinem Heere (1241). Obwohl er dem 6mal strkeren Feinde erlag, so wagten die asiatischen Horden doch nicht weiter vorzn-dringen, sondern gingen nach Asien zurck. Gebeugt aber ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden. Wohl htte er noch eine gnstige Wendung des Kampfes erzwungen, htte ihn nicht der Tod hinweggerafft. Er starb 1250 an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines Sohnes Manfred. Sein Sohn Kon-rad Iv., der in Deutschland tapfer gegen die Widersacher seines Vaters gekmpft hatte, folgte ihm auf dem Throne, starb aber schon 1254. Fragen: Bergleichnng Friedrichs I. und Iii Welche Umstnde brachten unter Innozenz Iii. das Papsttum zur hchsten Machtentfaltung? Was machte den Kampf der Wolfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? Die Sage von Richard Lwenherz und dem Snger Blondel! Blondels Lied" von Seidl. Der Waise" von Walther v. d. Vogelweide. König Euzios Tod" von W. Zimmermann. Nomadenzng" von Lingg. 44. Der letzte Hohenstaufe. 1. Das Interregnum oder Zwischenreich (1.2541273) ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Nichter in deutschen Landen war und Gewalt berall vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gnzlich darnieder. Niemand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren rauften sich in ewigen Fehden, und nur der Strkste hatte Recht (Faustrecht). Von ihren sicheren Burgen aus, die wie Pilze auf allen Anhhen an den Landstraen ans der Erde wuchsen, raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich in den Steigbgel, sobald der Knecht ans dem Wartturm das Zeichen gab, da Reisende oder Warenzge nahten, um die Schwachen zu vergewaltigen.

6. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 126

1883 - Berlin : Hofmann
126 nis. Er gab seine Gter den Armen, predigte das Evangelium in der Landessprache und fhrte mit seinen Freunden in Armut und Gottselig-keit ein stilles, thtiges Leben. Seine Anhnger, die Waldenser, bewohnten die Alpenthler Piemonts. Sie wurden mit dem Bann belegt und in den furchtbaren Albigenserkriegen unter Innocenz Iii., die Sd-srankreich mit Blut und Jammer erfllten und die Blte dieses herrlichen Landes vernichteten, trotz ihres lautern Wandels hart verfolgt. Johann Wiclef (Wicliffe), ein Professor zu Oxford in England (um 1380), geielte die Entartung des Papsttums und die eingerissenen Mibruche der Kirche. Er bersetzte die Bibel in die englische Sprache, erklrte sie fr das einzige Fundament der Lehre und den Glauben als die Triebkraft eines heiligen Lebens. Er schickte Wanderprediger um-her, die das lautere Evangelium verkndigen sollten. Seine Lehre wurde als ketzerisch verdammt; er selber aber starb unangefochten auf feiner Pfarre Lutersworth. Spter lie Papst Martin V. feine Gebeine ausgraben, verbrennen und in die Winde streuen. 3. Johannes Hus in Bhmen war Professor an der Universitt Prag, Prediger an der Bethlehemskirche und Beichtvater der Knigin. Er war streng gegen sich, wohlwollend gegen andere, rem von Sitten und Meister des Wortes. Sein Freund Hieronymus machte ihn mit Wiclefs Schriften bekannt, und er vertiefte sich in sie. Mit mutigem Eifer be-kmpfte er die Mistnde in der Kirche. Die wahre Kirche war fr ihn die Gemeinschaft der Christen, die mit Christo im Glauben und mit den Brdern in der Liebe verbunden sind. Nicht den Papst, fondern Christus hielt er fr das Haupt der Kirche. Die heilige Schrift erklrte er fr die einzige untrgliche Richtschnur der Lehre. Als die deutschen Lehrer der Universitt eine Verdammung der wicliffitischen und hitssttischen Grundstze durchsetzten, brach zwischen den Deutschen und Bhmen auf der Universitt ein heftiger Zwiespalt aus, der damit endete, da 5000 deutsche Studenten mit ihren Lehrern auswanderten und zur Grndung der Universitt Leipzig Veranlassung gaben (1409). Dem Hns wurde das Predigen untersagt und endlich der Bann der ihn ausgesprochen. Er ging in seine Heimat Hufsinetz und wirkte durch Schriften, Haus-und Feldpredigten. 4. Hus auf dem Konzil in Kostniiz (Konstanz). Die Verwirrung in der Kirche hatte inzwischen den hchsten Grad erreicht, denn drei Ppste bekmpften sich gegenseitig. Da erhob sich immer lauter der Wunsch nach einer Reformation derkirche an Haupt und Gliedern. End-lich kam ein freies Konzil zu Kostnitz (Konstanz) am Bodensee zustande (14141418), zu dem Hunderte von Fürsten, Taufende von Geistlichen und ungezhlte Scharen Neugieriger strmten. Auch Papst Johann Xxiii. kam mit 600 Anhngern aus Italien. Auf der Reife durch die Schweiz strzte er mit dem Pferde und rief zum Entsetzen der Umstehenden Da lieg' ich ins Teufels Namen; wre ich doch in Italien geblieben!" Kostnitz verglich

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 147

1883 - Berlin : Hofmann
147 4. Sein Kampf gegen den Papst und dessen Schildtrger. Anfnglich hielt derpapst den entbrannten Streit fr ein Mnchsgeznk. Er forderte Luther zur Verantwortung nach Rom. Friedrich der Weise aber setzte es durch, da das Verhr in Augsburg vor demkardinal Cajetanus stattfand (1518). Der Kardinal suchte durch Freundlich-feit den khnen Mnch zum Widerruf zubewegen. Da dieser aber immer Beweise aus der Schrift forderte, so wies ihn der Kardinal endlich zornig weg uui) uerte: Ich mag die Bestie nicht mehr sprechen; sie hat tiefe Augen und wunderbare Spekulationen im Kopfe." Da Luthers Freunde meinten, es drohe ihm Gefahr fr Freiheit und Leben, so halfen sie ihm bei Nacht zu eiliger Flucht, nachdem er vorher ein Rechtfertigungsschrei-ben an den Papst zurckgelassen hatte. Der ppstliche Gesandte Karl von Miltitz suchte nun den Kurfrsten Friedrich den Weifen durch berreichung der goldenen Rose zu gewinnen; das war die hchste Gunstbezeugung des ppstlichen Stuhles. Aber er erlangte nichts als eine gtliche Unterredung mit Luther zu Altenburg (1519). Dabei war er so freundlich und klug, da Luther endlich versprach, er wolle schweigen, wenn ihn seine Feinde unangetastet lieen. Den Tetzel bedrohte Miltitz so hart, da er an den Folgen der Erregung starb. Doch den Dri Eck zu Ingolstadt lie sein Eifer fr die Sache des Papstes nicht schweigen. Er brachte (1519) die ffentliche Disputation in Leipzig zuwege, bei der es im Wortgefechte scharf herging. Dr. Eck zeigte groe Redegewandtheit, aber Luther einen hellen Verstand, eine groe Schriftkenntnis und ein aufrichtig frommes Gemt. Beide Parteien schrieben sich den Sieg zu. Luthers Anhnger mehrten sich von Tag zu Tage. Dr. Eck aber zog nach Rom und erwirkte eine ppstliche Bulle gegen Luther, worin derselbe mit dem Banne belegt und der 41 Punkte seiner Schriften das Verdammungsurteil ausgesprochen wurde. Er zog berall umher, verkndigte und vollstreckte den ppstlichen Erla. Da einzelne Universitten, z. B. die Klner, nun Luthers Schriften verbrann-ten, so zog Luther mit Lehrern und Studenten vor das Elsterthor m Wittenberg und verbrannte auf einem Holzstoe die ppstliche Hlle mit den Worten: Weil du den Heiligen des Herrn betrbt hast, so betrbe und verzehre dich das ewige Feuer!" Mit diesem Schritte hatte sich Luther von dem Papste und der rmischen Kirche losgesagt (1520). 5. .starl Y. Luthers Kampf vor Kaiser und Reich. In-zwischen hatten die deutschen Fürsten auf Autrieb des Reichsverwesers, Friedrichs des Weisen, Maximilians Enkel Kitrlv. zum Kaiser gewhlt (1519). Friedrich selbst hatte die Krone abgelehnt und damit auf die Erhebung fernes Hauses und ein nationales Knigtum verzichtet. Die brigen Kurfrsten hatten einen schmhlichen Handel mit ihren ^vayt-stimmen getrieben, ja einige sie um hohen Preis an den König tftcrnz 1. von Frankreich verkauft. Vor Karls Wahl hatten sie sich durch die Wahlkapitulation" alle mglichen Vorteile zusichern lassen^ dem I
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